Es gibt eine Vielzahl von Definitionen, die beschreiben was ein Mandala ist und sie haben alle aus verschiedenen Blickwinkeln und Bewusstseinszuständen heraus betrachtet ihre Berechtigung.
In der wörtlichen Übersetzung aus dem Sanskrit bedeutet ‚Mandala‘ „Kreis“ oder „Scheibe“.
Das Mandala stellt ein heiliges Symbol dar, das im Buddhismus in der Meditation verwendet wird.
Im Prinzip beschreibt das Mandala ein geometrisches Symbol einer komplexen Struktur, die als Modell des Universums interpretiert wird – als „Karte des Kosmos“.
Die typische Form des Mandalas umfasst einen äußeren Kreis, welcher durch sich wiederholende quadratische Strukturen gebildet wird und in sich wieder einen inneren Kreis (Kern) bildet. In der Segmentbildung ähnelt das Mandala der Struktur der Lotusblüte.
– Der äußere Kreis stellt das Universum dar
– Der innere Kreis umfasst die Dimension des ‚Ich – Sein‘
– Das Quadrat zwischen den beiden Kreisen beschreibt mit seinen 4 Seiten die Ausrichtung der Welt in ihrer Dimensionalität der Richtung
Das Mandala – Spiegel des Selbst und therapeutisches Werkzeug
Auch der Psychotherapeut Carl Gustav Jung erkannte in der intensiven Beschäftigung mit Mandalas einen Zusammenhang zwischen dem Mandala und dem eigenen Selbst. So verwendeten er es für sich und seinen Patienten als Methodik der eigenen inneren Stimme zu lauschen und seiner individuellen Innenwelt einen kreativen Ausdruck zu geben. In der Ruhe der kreativen Versenkung entfliehen wir der Unruhe und dem Lärm eines unruhigen Geistes und finden Zentrierung auf die innere Mitte unseres Selbst.
Das Mandala stellt einen Spiegel unseres Selbst dar und der wiederkehrende Prozess des intuitiven Malens hat heilsame und transformierende Wirkung auf unseren Seinszustand.
Schon in ursprünglichen Traditionen dienen Mandalas als Transmitter unbewusster Prozesse und werden zum Verständnis des eigenen Bewusstsein verwendet.
Als therapeutisches Werkzeug kann das Mandala als Mittel zur Selbsthilfe sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eingesetzt werden und bietet Heilungsansätze für Stress- Symptomatiken, somatischen Erkrankungen und emotionalen Problemfeldern.
Das ‚Ojo de Dios’ – das „Auge Gottes“ aus Mexiko
Gemäß der indianischen Tradition, blicken die Götter durch die Raute auf den Menschen und lassen ihm auf diesem Wege den nötigen Schutz vor Krankheit und Unheil zukommen. Ursprünglich wurden diese Glücksornamente von den männlichen Familienmitgliedern (Vater, Großvater oder Onkel) für die Kinder des Familiensystems gefertigt. In jedem neuen Lebensjahr des Kindes wurde ein neuer Farbenkreis ergänzt, vergleichbar mit den Jahresringen eines wachsenden Baumes. Und mit jedem neuen Faden wird ein guter Wunsche für das Kind eingewoben.
Das Weben des „Ojo de Dios“ – Mandala beginnt in der Mitte – dem quadratischen „Auge“:
So symbolisieren die vier Eckpunkte des Amuletts die vier natürlichen Elemente: Erde, Feuer, Luft und Wasser, welche nach indianischer Tradition Heilung und Schutz gewähren.
Neben der indianischen Bezeichnung „Ojo de Dios“, welches wörtlich übersetzt das „Auge Gottes“ bedeutet, findet sich in der ‚Huichol-Sprache“’ hierfür das Wort „Sikuli“, das in der Übersetzung den Wortlaut „Macht, das Verborgene zu sehen“ oder mit anderen Worten „Hellsehen“ meint.
Mandala – Integration und Harmonie
Das Mandala – Weben ermöglicht eine Integration der physischen, mentalen und emotionalen Ebene in einer Tätigkeit – entgegen der oftmals im Alltag erlebten Spaltung dieser Bereiche und bewirkt eine Harmonisierung unseres Systems. So wird die Verbindung zwischen rechter und linker Gehirnhälfte verbessert und wir lernen im Prozess mit dem Herzen zu denken, unser Intuition zu folgen und dies umzusetzen.
Die Kraft Ihrer Gedanken im alltäglichen Tun können Sie im Prozess des Webens erfahren und üben: je positiver Ihre Gedankenkraft ist, desto mehr ‚Energiepotenial‘ wird Ihr Mandala ausstrahlen.
Mandalas an sich sind keine Energiequellen, vielmehr fungieren Sie als Energiekörper, die die ihnen zugewiesene Energie reflektieren. Die nach allen Seiten ausgerichtete Struktur ermöglicht eine Ausbreitung in alle Richtungen und ein Durchdringen aller Hindernisse auf allen Ebenen.
Das Weben eines Mandalas ist ein intensiver meditativer Prozess, der viel Freude bereitet und uns mit Lebensenergie erfüllt. Es ist ein magischer Akt, der alle Bereiche unseres Lebens beeinflussen, verändern und verbessern kann.
Gerne begleite ich Sie in diesem Prozess.
Mandalarten Arten und Facetten von Mandalas
1 – Intuitive Mandalas
Diese Mandalas werden mit geschlossenen Augen erstellt und lehren uns Vertrauen in unsere Intuition zu finden. Diese Vorgehensweise beruft sich auf die Aussage der indianischen Tradition: „wenn man die Augen schließt, sieht man die Hände. “
Sollte es zu Beginn schwierig für Sie sein, komplett mit geschlossenen Augen zu weben, so kann im Vorfeld zumindest die Auswahl der Farbgebung des Mandala intuitiv erfolgen, nämlich mit geschlossenen Augen. So findet die Farbauswahl entsprechend der Vorgabe des Unterbewusstseins statt, ohne das Denken – ob sie nun ‚zusammenpassen‘ oder ‚gefallen‘ – hinzuzuziehen.
2 – Mandalas zur Minderung von Schmerzen
Diese Art von Mandalas fungiere wie ein Schwamm, der den Schmerz aufnimmt, den wir nicht aus der Welt schaffen können – bewusst oder auch unbewusst. Auch sie wirken sich harmonisierend auf unser System auf, wir dürfen abgeben und werden ‚leichter‘.
3 – Mandala als Segen (für Neuanfänge oder auch als Wegbegleitung)
Hier wird stets ein weißer durchgängiger Faden ohne Knoten und ohne Unterbrechung gewebt. In der Tradition wurde dieser Segensbringer von der Frau für ihren Mann und ihre Kinder erstellt zum Wohl der Familie. Doch auch für Ihren individuellen Segenswunsch ist dieser Web-Prozess fördernd.
4 – Mandala als Schutz
Das Mandala als Schutzamulett entspricht dem ursprünglichen Sinn dieser indianischen Tradition, gemäß der Aussage: „Beschützen ist etwas, das seinen Meister in gewisser Weise vor den schlechten Erscheinungen der Welt bewahren kann.“
5 – Mandala als Inspiration
Inspirationsmandalas‘ helfen bei der Erfüllung bestimmter Ziele oder der Verwirklichung einer Planung helfen. Sie unterstützen uns darin, unsere Prozesse in die richtige Richtung zu lenken. Wie bei einer Wunschkarte, können wir dem Mandala unsere Gedankenvorstellung inhalieren und so unsere Träume bewusst einfügen. Es kann ein oder auch mehrere Wünsche in ein Mandala eingewebt werden.
6 – Modellierung des eigenen Lebens
Im Webprozess wird das persönliche Leben modelliert, indem die Struktur des Mandala entsprechend angepasst wird. Eine bewusste, eigenständige Korrektur des Lebens erfolgt.
7 – Mandala als kreatives Kunstwerk
Neben seiner vielfältigen Möglichkeiten ist es einfach eine große Freude in den kreativen Prozess des Mandala Webens einzutauchen und das Entstehen Ihres eigenen Kunstwerks zu erleben.
Freuen Sie sich auf einen Raum großer Kreativität und neuer Begegnungen und entdecken Sie ihr schöpferisches Potential.